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IT im Gesundheitswesen: KI ersetzt keine Ärzt*innen

In den letzten Jahren hat sich die Informationstechnologie im Gesundheitswesen rasant weiterentwickelt und spielt heute eine zentrale Rolle in der Verwaltung und Bereitstellung von Gesundheitsdiensten. Diese Transformation umfasst nicht nur die Einführung neuer Technologien, sondern auch eine grundlegende Veränderung der Art und Weise, wie IT-Abteilungen innerhalb von Gesundheitseinrichtungen arbeiten und agieren.

Harald Keckeis, Direktor Finanzen & IT sowie stellvertretender CEO der Kliniken Valens, erklärt die Bedeutung dieser Entwicklungen. Mit der Fusion der Kliniken Valens und den Zürcher RehaZentren im vergangenen Jahr, ist er nun Teil des grössten Rehabilitationsanbieters der Schweiz und bringt umfassende Erfahrung und Expertise in den Bereichen Finanzen, IT und Gesundheitsmanagement mit.

Im Gespräch mit LivinIT beleuchtet Keckeis, wie sich die Rolle der IT im Gesundheitswesen verändert hat, welche Herausforderungen es zu meistern gilt und welche Zukunftstrends besonders relevant sind. Dabei geht er auch auf die besonderen Anforderungen im Bereich Cybersecurity ein, die Bedeutung von Cloud-Lösungen und die wachsende Rolle der Künstlichen Intelligenz (KI). Keckeis betont, dass die IT im Gesundheitswesen heute mehr denn je ein prozess- und serviceorientierter Akteur ist, der nicht nur technische Unterstützung bietet, sondern auch massgeblich zur Effizienz und Qualität der Gesundheitsversorgung beiträgt.

Veränderungen der IT-Rolle

Die IT hat sich im Gesundheitswesen von einem reinen Werkzeuglieferanten zu einem prozess- und serviceorientierten Akteur entwickelt. Harald Keckeis erklärt, dass die IT heute nicht nur technischen Support bieten muss, sondern auch stark auf die Bedürfnisse der Nutzer*innen eingehen muss. Früher wurden Updates einfach durchgeführt, heute müssen sie im Voraus geplant und angekündigt werden, um den Arbeitsalltag nicht zu stören.

Innovation trotz Herausforderungen

Um trotz Personalmangel und Budgetknappheit innovativ zu bleiben, betont Keckeis, dass man sich auf das Wesentliche konzentrieren und dieses konsequent umsetzen muss. Wichtig ist es, effektiv und effizient zu arbeiten, anstatt jedem neuen Trend hinterherzujagen.

Cybersecurity im Gesundheitswesen

Cyberkriminalität ist auch im Gesundheitswesen ein grosses Thema. Keckeis betont die Wichtigkeit, stets einen Schritt voraus zu sein und die Mitarbeitenden gut zu schulen. „Cyberkriminalität ist eine Tatsache, mit der wir mittlerweile leben müssen“, sagt Keckeis und fügt hinzu, dass man sich so gut wie möglich davor schützen sollte.

Nutzung von Cloud-Lösungen

Während Cloud-Lösungen in vielen Bereichen sinnvoll sind, bevorzugt man im Gesundheitswesen oft On-Premise-Lösungen, besonders bei sensiblen Daten. „Cloud-Lösungen machen auf jeden Fall Sinn, allerdings nur bei unproblematischen Prozessen“, erklärt Keckeis.

Rolle der Künstlichen Intelligenz (KI)

KI hat grosses Potenzial, insbesondere bei der Automatisierung und Unterstützung von Entscheidungen. Keckeis nennt als Beispiel die Codierung medizinischer Informationen, die durch KI erleichtert werden kann. Er betont jedoch, dass KI Ärzt*innen und Therapeut*innen nicht ersetzen wird, sondern als unterstützendes Werkzeug gesehen werden sollte.

Zuverlässigkeit und Flexibilität der IT-Systeme

Eine zuverlässige und flexible IT erfordert eine gute Basisarchitektur und eine homogene Systemlandschaft. Keckeis erklärt: „Es braucht eine vernünftige, leistungsperformante IT, einen schönen Blumenstrauss an Applikationen, der eine gute Performance ermöglicht und zum Unternehmenserfolg beiträgt.“

Die IT im Gesundheitswesen hat sich stark weiterentwickelt und spielt eine immer wichtigere Rolle. Trotz Herausforderungen wie Cyberkriminalität und Budgetknappheit bleibt der Fokus auf effiziente, sichere und nutzerfreundliche Lösungen, die den medizinischen Fortschritt unterstützen.