Livin IT
Livin IT

3 strategische Learnings aus der Coronakrise

livin it strategische learnings
Drei wichtige strategische Learnings von IT-Leadern aus der Coronakrise

Welche Learnings aus der Coronakrise können wir mitnehmen? Livin IT zeigt euch die wichtigsten strategischen Learnings. Mit top IT-Leadern wie Andreas Kranabitl, Managing Director bei SPAR ICS; Franz Hillebrand, CIO bei SIGNA; Manfred Immitzer, Managing Director und CDO bei Porsche Informatik; Alexander Wörndl-Aichriedler, Vice President Global ICT & Global Business Services bei Palfinger; Stefan Zierlinger, ehem. CIO bei VERBUND; Stefan Trondl, General Manager bei Dell Technologies Austria.

… in Bezug auf Positionierung:

Die Digitale Transformation macht IT zu einer entscheidenden Fähigkeit eines Unternehmens. Der schnelle Wechsel ins Home-Office, das rasche Umsetzen von Remote Working hat das allzu deutlich gemacht. In Confare Umfragen haben 83% der befragten IT-Manager angegeben, dass sich die Wahrnehmung und Wertschätzung der internen IT durch die Covid19 Krise deutlich verbessert haben. Diesen Rückenwind gilt es zu nutzen.

„Ich denke, dass die Relevanz der IT durch diese Krise vom theoretischen Erläutern und von Powerpoint-Folien am Boden angekommen ist. Es ist ja oft so, dass viele Dinge, aus der oft sehr theoretischen und philosophischen und akademischen und Berater-lastigen IT-Welt für die Top-Entscheider schwierig zu verstehen und einzuschätzen sind. Manche dieser Dinge wurden jetzt Realität und deshalb sind die Notwendigkeiten besser zu vermitteln oder werden sowieso erkannt.“ - Andreas Kranabitl, SPAR ICS
„Wer das Thema Mobile First, Home-Office bzw. Remote Working, Security, etc. noch nicht in seiner Strategie hatte, sollte dies spätestens jetzt nachholen. Wer bereits eine moderne und vernünftige IT-Strategie hatte, sollte von Corona im strategischen Sinn nicht am kalten Fuß erwischt worden sein. Wer allerdings immer noch Bittsteller für IT-Budget war, wer immer noch in der Passivität mit dem Business verharrte und die IT so betrieb wie man IT die letzten 25 Jahre betrieben hat, der hat jetzt seine Chance genutzt und die Dinge glattgezogen und sein Standing verbessert oder es wurden möglicherweise einige IT-Führungspositionen neu ausgeschrieben. Wer es jetzt als IT nicht geschafft hat sich zu positionieren und abzuliefern, der sollte sich überlegen ob er an der richtigen Stelle sitzt.“ - Franz Hillebrand, SIGNA

… in Bezug auf die Resilienz:

Cloud und Mobile haben eine neue Bedeutung erhalten. Sie haben buchstäblich dazu beigetragen, dass Unternehmen handlungsfähig geblieben sind. Große, globale Anbieter haben es ermöglicht, dass IT-Verantwortliche mit einem Klick auf die benötigten Kapazitäten zugreifen konnten. Es hat sich aber auch gezeigt, dass in einer schwierigen Zeit lokale Partner wertvoll sind, da sie konkret Hilfestellung bieten können. Es ist außerdem wichtig, selbst handlungsfähig zu bleiben, wenn Lieferanten und Partner ausgelastet sind, oder in der Krisensituation nicht agieren können.

„Wir müssen eine vernünftige IT-Notfall Strategie mit einem vernünftigen Notfall Budget immer aktuell in der Schublade haben und auch regelmäßig prüfen.“ - Franz Hillebrand, SIGNA
„Ich gehe davon aus, dass die Themen Krisenmanagement, Remote-Working, Security und Cloud und auch autonomer Betrieb – also weniger Abhängigkeiten von Service-Providern – stärker in die IT-Strategien einfließen werden. Und falls ein Unternehmen bis heute keine IT-Strategie hat, dann wird man dort hoch motiviert sein, eine zu erstellen.“ - Andreas Kranabitl, SPAR ICS
„Es gilt die Chancen- und Risiken bei globalen und lokalen Suppliern neu zu bewerten.“ - Manfred Immitzer, Porsche Informatik
„Cloud Ansätze werden durch die Coronakrise sicher in vielen IT-Strategien Einzug halten, wenn die ICT Produkte/Dienstleistungen in die Produkte eines Unternehmens einfließen. Man muss durchaus auch die Sourcingstrategien anpassen, dual Sourcing bei manchen Themen, auch das Thema Nearshoring wird verstärkt kommen, da ICT Budgets naturgemäß einem gewissen Kostendruck unterliegen werden.“ - Alexander Wörndl-Aichriedler, Palfinger

… in Bezug auf Innovation und Zusammenarbeit:

Work Anywhere bedeutet eine große Veränderung. Hier lässt sich tatsächlich aus der Krise eine Chance machen. Kluge IT-Entscheider und Unternehmenslenker nutzen die aufgezwungenen Veränderungen um die Unternehmenskultur zu verändern, innovative Formen der Zusammenarbeit alltagstauglich zu machen und Digitalisierungsinitiativen auf ein neues Level zu heben.

„Die Krise hat verdeutlicht, dass Homeoffice nicht nur ein Feature für die Belegschaft, sondern letztendlich auch eine notwendige Fähigkeit eines Unternehmens geworden ist. Daher haben wir den Fokus auf unsere Smart-Office-Weiterentwicklung gelegt und die Priorität der Umsetzung erhöht. Hierbei verfolgen wir konsequent unsere Digitalisierungsstrategie weiter und versuchen konstant, analoge Abläufe zu optimieren. Neben dem Rollout von Microsoft 365 und der Modernisierung unserer Besprechungsräume, evaluieren wir eine neue Smart Device Strategie und den Anteil der digital erreichbaren Mitarbeiter auf 100% zu heben. Im Fokus ist der mobile Arbeitsplatz.“ - Stefan Zierlinger, VERBUND
„Neue Arbeitsmodelle gilt es im richtigen Mix nachhaltig zu etablieren. Physisch und Virtuell findet immer mehr parallel statt. Es gilt unsere Organisationen, Kultur und Führungsinstrumente in diese Richtung weiter zu entwickeln.“ - Manfred Immitzer, Porsche Informatik
„In aller Deutlichkeit: Wir werden nicht mehr zum früheren Status Quo umkehren. Um ihre Resilienz zu erhöhen und zukünftiges Wachstum zu sichern, sollten Unternehmen aller Größen nur IT-Lösungen in Betracht ziehen, die ihnen die nötige Flexibilität, Skalierbarkeit und Sicherheit bieten. Im kommenden Jahrzehnt der Daten muss jedes Unternehmen ein digitales Unternehmen sein, um zu überleben und zu gedeihen.“ - Stefan Trondl, Dell Technologies