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Karriere und Teilzeit – geht das?

Sigrid Uray-Esterer jobtwins
Sigrid Uray-Esterer ist Co-Founder von jobtwins.work, Bloggerin, Podcasterin und eine der Top-50 HR-Influencer 2023. Für Livin IT by Confare schreibt sie über Jobsharing, Teilzeit-Karriere und neue Arbeitszeitmodelle.

Kann ich nicht auch in Teilzeit Karriere machen?

Diese Frage stellen sich momentan viele Menschen. Die Nachfrage nach weniger Stunden im Job für mehr Zeit für Freizeit, Familie oder sogar das eigene Business steigt. Damit steigt auch der Bedarf an flexiblen Arbeitsmodellen und Teilzeitlösungen.

 

Vollzeit ist vollwertig, Teilzeit minderwertig.

Im konservativen DACH-Raum gilt immer noch die altgediente Regel. Doch so einfach ist es schon lange nicht mehr. Abgesessene Stunden bedeuten nicht automatisch mehr Produktivität, mehr Output oder mehr Ideen. Und das ist eigentlich der wahre Bedarf der Unternehmen.

Beschäftigungen, denen wir neben unseren Jobs nachgehen, können unsere Jobs durchaus bereichern.

Das gilt es den Unternehmen zu signalisieren.

Elternschaft, das Engagement bei der freiwilligen Feuerwehr, oder sogar ein eigenes Nebengeschäft können die „Haupt-Anstellung“ stark bereichern.

Bewerbende sollten eben diese weiteren Skills und Fähigkeiten unbedingt hervorheben und betonen. Was bringt es dem Unternehmen, wenn ich in meinem Verein Schriftführer:in bin? Welche Kompetenzen eigne ich mir an, wenn ich meine Business-Idee entwickle? Was habe ich in meiner Team Sportart über Disziplin, Team Arbeit, Selbstorganisation gelernt?

Die Unternehmen und die Wirtschaft benötigen Arbeitsleistung. Je mehr Stunden die Menschen bereit sind in ihre Jobs und deren Produktivität zu investieren, desto besser scheint es oft. Doch was passiert, wenn zu viel gegeben wird? Auch die mentale Gesundheit und deren Bedeutung rückt immer weiter in den Fokus.

Denn nur wer körperlich und geistig gesund ist, kann auch gute Arbeit leisten. Und darum geht es doch letztendlich.

In unserer sehr schnelllebigen und stressigen Zeit, braucht es flexible Arbeitsmodelle, die den Bedürfnissen der Beschäftigten mehr entgegenkommen. Wie und wann sind die Beschäftigten am produktivsten? Wie arbeiten sie am besten in ihren Stärken?

Wenn die Rahmenbedingungen richtig sind, dann sollte ein erfolgreiches Berufsleben auch in weniger als 60-70 Wochenstunden möglich sein.